Kryptofans aufgepasst: In Mittweida kann man jetzt Snacks mit … – freiepresse.de

In Mittweida wurde am Montag der erste Bitcoin-Snackautomat vorgestellt. Die „Freie Presse“ erklärt, wie er funktioniert.

Mittweida.

Matthias Hahn (62) ist sichtlich begeistert: „Das ist absolut krass“, sagt er. Am Montagmittag war er der erste, der aus dem Snackautomaten in der Werkbank in Mittweida einen Schokoriegel zog. An diesem bezahlt man mit der Kryptowährung Bitcoin. Was kompliziert klingt, funktioniert im Mittweidaer Coworking-Space Werkbank32 ganz einfach.

Das kann man am Montagnachmittag beim Tag der offenen Tür in dem Haus an der Bahnhofstraße 32 erleben. Dort erklärt Tim Käbisch (25), wie das Gerät funktioniert. Der 25-Jährige hatte zuletzt das Projekt „Bitcoin-Snackautomat“ am Blockchain Competence Center der Hochschule geleitet. Wer will, kann den Automaten auch gleich selbst testen.

Bezahlen mit Blockchain: Wie funktioniert das?

Tim Käbisch erklärt, wie der Automat funktioniert: Man wählt den Snack aus, den man kaufen möchte – Knoppers, Pickup oder Hanuta – und gibt die entsprechende Nummer an einer Tastatur ein. Auf dem Display des Automaten erscheint dann ein QR-Code. „Das ist wie eine Rechnung“, so der 25-Jährige. Diesen QR-Code scannt man mit dem Smartphone, auf dem eine entsprechende Wallet-App installiert ist. Das ist eine App, mit der man auf die Bitcoins zugreifen kann. Da man davon ausgeht, dass am Montagnachmittag wahrscheinlich viele Besucher der Werkbank keine entsprechende App haben, haben Tim Käbisch und sein Team 50 Wallets mit jeweils 1 Euro Guthaben vorbereitet. Über einen QR-Code kann man sie auf seinem Smartphone öffnen. Am Montag kosten alle Snacks in dem Automaten 50 Cent.

Am Montag, 14.12 Uhr war ein Bitcoin 19.253 Euro wert. Die kleinste Einheit der Kryptowährung Bitcoin ist Satoshi. Ein Snack kostete am Montag etwa 3000 Satoshi.

Vielleicht pilgern bald Krypto-Fans nach Mittweida

Den Automaten haben Tim Käbisch und sein Team über mehrere Wochen umgerüstet und ein Raspberry Pi – einen Mini-Computer – eingebaut. Angeschafft wurde der Automat für 6000 Euro im Projekt „Blockchain Schaufenster Region Mittweida“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, so Tim Käbisch.

Wie soll es mit dem Automaten weitergehen? Der Prototyp wird vorerst weiter in der Werkbank stehen. Tim Käbisch kann sich vorstellen, dass Krypto-Fans künftig nach Mittweida pilgern werden, um mit der virtuellen Währung einzukaufen. „So wie vor fünf Jahren alle nach Berlin gereist sind, um mit Bitcoins Bier zu bezahlen“, sagt der 25-Jährige. Warum macht man das? „Weil es geil ist“, erklärt Matthias Hahn, der zum Tag der offenen Tür angereist ist – und von der Blockchain-Technologie überzeugt ist. Der 62-jährige Glauchauer sieht darin eine sichere Anlage für sein Erspartes, sagt er.

Der Prototyp werde weiter entwickelt, so Tim Käbisch. Die Technologie könnte künftig auf weitere Snack-Automaten übertragen werden. Bei der Zahlung mit Bitcoin würden für Automatenbetreiber Kosten wegfallen, die derzeit für den Transport von Bargeld oder den Geldtransfer via EC- oder Kreditkarten anfallen, erklärt Tim Käbisch.

Erster Tag der offenen Tür in der Werkbank

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