Das Jahr neigt sich dem Ende zu und Investoren hoffen weiterhin auf eine Santa Rallye. Viele Analysten glauben jedoch, dass es nicht zu einer Rallye kommen wird und das nächste Jahr entweder Stagnation oder weitere Rückgänge mit sich bringen wird.
Jurrien Timmer, der globale Makrodirektor beim Vermögensverwaltungsriesen Fidelity Investments, hat am 19. Dezember auf Twitter erklärt, die US-Aktienmärkte würden im Jahr 2023 „seitwärts“ und unruhig sein. Er erwarte, „einen oder mehrere erneute Tests der Tiefs von 2022, aber nicht unbedingt viel schlimmer als das“.
Der Kryptowährungsmarkt war das Jahr 2022 über weitgehend mit dem S&P 500 korreliert. Solange sich diese beiden Märkte nicht voneinander entkoppeln, würde eine Stagnation oder negative Kursentwicklung bei Aktien auch für den Kryptowährungsmarkt nichts Gutes bedeuten.
Analysten sind sich über die weitere Richtung bei Bitcoin (BTC) noch uneinig. Einige erwarten eine Erholung, andere wiederum erwarten einen weiteren Rückgang. Schauen wir uns die Charts an, um zu sehen wohin der Weg des geringsten Widerstands kurzfristig führt.
BTC/USDT
Bitcoin liegt seit dem 16. Dezember unter dem 20-Tage-EMA bei 16.985 US-Dollar. Doch die Bären konnten aus dieser Situation kein Kapital schlagen. Das deutet darauf hin, dass es auf den niedrigeren Niveaus weiterhin Käufer gibt.
BTC/Tether (USDT) hat am 20. Dezember leichte Zuwächse verzeichnet und ist bis an den 20-Tage-EMA geklettert. Die Bären müssen dieses wichtige Niveau kurzfristig verteidigen, da ein Ausbruch darüber eine Rallye in Richtung 17.622 US-Dollar und dann auf 18.387 US-Dollar möglich machen könnte.
Wenn der Kurs allerdings von den gleitenden Durchschnitten aus nach unten dreht und unter 16.256 US-Dollar fällt, könnten sich die Verkäufe beschleunigen und das Paar könnte auf 16.000 US-Dollar einbrechen. Daraufhin könnte das wichtige Niveau bei 15.476 US-Dollar erneut getestet werden.
Der flache 20-Tage-EMA und der RSI, der bei 47 liegt, geben weder Bullen noch Bären einen klaren Vorteil. Das könnte kurzfristig zu einer willkürlichen Kursentwicklung führen, da Käufer und Verkäufer versuchen, die Oberhand zu gewinnen.
ETH/USDT
Ether (ETH) hat sich von der unmittelbaren Unterstützung bei 1.150 US-Dollar am 20. Dezember erholt, was darauf hindeutet, dass es auf den niedrigeren Niveaus weiterhin Käufer gibt. Diese kleine Erholung hat den Kurs bis an den 20-Tage-EMA bei 1.233 US-Dollar geführt, wo die Bären einen starken Widerstand leisten könnten.
Wenn der Kurs vom 20-Tages-EMA aus nach unten abknickt, werden die Bären erneut versuchen, den Kurs unter die Unterstützung bei 1.150 US-Dollar sinken zu lassen. Wenn ihnen das gelingt, würde sich damit ein Kopf-Schulter-Muster kurzfristig vervollständigen. Das Ziel dieses Musters liegt bei 948 US-Dollar.
Wenn die Käufer den Kurs allerdings über die gleitenden Durchschnitte steigen lassen können, könnte das Paar bis auf 1.352 US-Dollar steigen. Dieses Niveau könnte erneut als große Hürde fungieren, wird es aber überwunden, könnte die Rallye bis an die Abwärtstrendlinie gehen. Die Bären werden dieses Niveau heftig verteidigen, da ein Ausbruch darüber einen potenziellen Trendwechsel signalisieren würde.
BNB/USDT
BNB (BNB) hat sich am 17. Dezember von 220 US-Dollar aus erholt, aber der Pullback ist beim Einbruchsniveau bei 250 US-Dollar auf starke Verkäufe gestoßen. Das deutet darauf hin, dass die Bären versuchen, dieses Niveau in einen Widerstand zu verwandeln.
Die gleitenden Durchschnitte tendieren nach unten und der RSI liegt bei 40. Das deutet darauf hin, dass die Bären die Oberhand haben. Wenn der Kurs allerdings nach unten dreht und unter 236 US-Dollar fällt, könnte das Paar auf die Unterstützung bei 220 US-Dollar fallen. Ein Fall unter dieses Niveau könnte das Paar auf 200 US-Dollar sinken lassen.
Dieses pessimistische Szenario ist kurzfristig hinfällig, wenn die Käufer den Kurs über den 20-Tage-EMA bei 265 US-Dollar steigen lassen. Das Paar könnte dann seine Erholung bis an den 50-Tage-SMA bei 286 US-Dollar fortsetzen und dann bis auf 318 US-Dollar steigen.
Dieser Artikel dient nicht als Investmentberatung oder -empfehlung. Jeder Investment- und Handelsschritt birgt ein Risiko und man sollte gut recherchieren, bevor man eine Entscheidung trifft.
Die Marktdaten stammen von der Kryptobörse HitBTC.