Die Zukunft von IOTA wird widersprüchlich diskutiert. Mitgründer Sergey Ivancheglo (SFB) glaubt, dass die angestrebte Dezentralisierung aufgegeben wird. Vitalik Buterin, Erfinder von Ethereum, hingegen sprach auch über IOTA.
Bei IOTA wechseln sich Licht und Schatten in diesen Tagen ab. Freude herrscht darüber, dass Vitalik Buterin, Gründer von Ethereum (ETH), lobende Worte für IOTA findet. In einem Interview nannte Buterin die Konzepte von IOTA zu Herausforderungen wie Skalierbarkeit, Selbstverwaltung (DAO) und digitalen Identitäten als Beispiele dafür, wie Zukunftsthemen der Kryptoindustrie angegangen werden könnten. Aber Buterin betont auch, dass Dezentralisierung Grundlage für Fortentwicklung der Branche bleibt.
Damit trifft der hoch angesehene Buterin indirekt den wunden Punkt bei IOTA. Denn die seit Jahren unter dem Titel “Coordicide” angekündigte Abschaffung des zentralen Koordinators im Tanglenet von IOTA steht weiter aus. Der im Streit bei IOTA ausgeschiedene Mitgründer Sergey Ivancheglo (SFB) will sogar erfahren haben, dass der Coordicide ganz aufgegeben wird. Auf Twitter berief er sich gestern auf eigene Quellen, als er die für IOTA pikante Nachricht postete. Widerspruch kam dann auch sofort von IOTA Vorstandsmitglied Navin Ramachandran, der CFB Unwahrheit vorwirft. IOTA Entwickler Hans Moog nannte Ivancheglo einen “Clown”. Doch Angaben dazu, wann IOTA 2.0 aka Coordicide denn nun endlich live gehen soll, lieferten auch Ramachandran und Moog nicht.
Derweil schüren die massiven Abverkäufe von IOTA durch die Stiftung weiter Angst, dass auf dem Weg hin zum Coordicide das Geld für Entwicklungsarbeit ausgehen könnte. Twitter-Nutzer ThatsNotMyCode ruft “roten Alarm” aus, weil allein am Dienstag 950 Gi IOTA (Wert rund 160.000 Euro) von der Wallet der Stiftung Richtung Kryptobörse zum Verkauf bewegt wurden. Nicht nur er empört sich darüber, dass die IOTA Stiftung durch ihre anhaltenden Verkäufe von Token Reserven Kursverluste provoziert. Zudem bleibt die IOTA Stiftung einen Bericht zur offenbar angestrengten Finanzlage schuldig.
Fazit: IOTA zum Jahresende unter Druck
Die Preiskurve von IOTA verläuft zum Jahresende enttäuschend, 20 Prozent Minus über die letzten sieben Tage haben den Preis von MIOTA auf unter 0,17 US-Dollar gedrückt. Damit notiert IOTA so niedrig wie zuletzt im Frühjahr 2020, als eine kritische Sicherheitslücke in der offiziellen IOTA Wallet dazu führte, dass das Netzwerk für vier Wochen abgeschaltet werden musste. Ob IOTA sich aus der aktuellen Krise befreien kann, wird sich auch daran entscheiden, ob Stiftungschef Dominik Schiener die Vision vom Coordicide in die Wirklichkeit führt.