Cyberkriminelle aus Nordkorea haben in den vergangenen fünf Jahren insgesamt etwa 1,1 Milliarden Euro (1,5 Billionen Won) in Kryptogeld und anderen virtuellen Gütern erbeutet. Das hat jedenfalls Südkoreas Geheimdienst NIS errechnet, berichtet die Korea Times. Allein 590 Millionen Euro seien in diesem Jahr dazu gekommen. Die Fähigkeit des Regimes in Nordkorea zu solchen Diebstählen seien weltweit fast unerreicht und eine Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen gegen das Atomprogramm des Landes. Deswegen werde auch erwartet, dass die Cyberattacken im kommenden Jahr fortgesetzt werden, unter anderem um südkoreanische Technologie und geheime Informationen zu stehlen.
Jedes Jahr Hunderte Millionen Euro an Beute
Berichte und Zahlen zu angeblich von Nordkorea erbeuteten Bitcoin und anderem Kryptogeld gibt es immer wieder. Die jeweils genannten Summen weichen zwar voneinander ab, aber das Gesamtbild gleicht sich: Nordkoreanische Cyberkriminelle in Staatsdiensten erbeuten jedes Jahr Hunderte Millionen Euro in Kryptogeld und stützen damit den Staatshaushalt. Schon bis 2019 hatte Nordkorea laut einem UN-Bericht auf diesem Weg bis zu zwei Milliarden US-Dollar erbeutet, 2020 kamen ebenfalls laut der UN 300 Millionen US-Dollar dazu. 2021 wurden von Kriminellen in Diensten des abgeriegelten Regimes weitere 400 Millionen US-Dollar erbeutet, hatte Chainalysis ermittelt.
Zwar liegen die für einen Zeitraum von fünf Jahren geltenden Zahlen des südkoreanischen Geheimdiensts NIS (National Intelligence Service) nun wohl darunter. Sie stützen aber die Beobachtung, dass die erbeuteten Summen jedes Jahr größer werden. Laut der Korea Times haben Vertreter der USA. Japans und Südkoreas erst vor wenigen Tagen vereinbart, bei der Einhegung der nordkoreanischen Aktivitäten enger kooperieren zu wollen.
(mho)