Immer wieder steht der Ethereum-Liquid-Staking-Anbieter Lido in der Kritik. Zuletzt vor allem dafür, dass er rund 30 Prozent aller Ethereum-Staking-Validatoren kontrolliert.
Nun muss sich Lido erneut vor der Ethereum-Community rechtfertigen. Insbesondere vor denjenigen, die sich für eine maximale Dezentralisierung der Smart-Contract-Plattform einsetzen.
Grund dafür ist eine Aussage, die Vasiliy Shapovalov auf der Devcon Bogota in Kolumbien getroffen hat. Der Lido-Mitgründer behauptet:
Die meisten Ethereum-Staking-Validatoren sollten von professionellen Stakern und nicht von Hobby-Stakern betrieben werden.
Vasiliy Shapovalov, Co-Founder von Lido
Vor allem ETH-Staker, die ihre eigenen Validatoren haben und einige bekannte Ethereum-Influencer übten daraufhin scharfe Kritik an Shapovalov. Sie werfen ihm vor, dass seine Aussage dem ursprünglichen Ethos der Dezentralität von Ethereum entgegenstehe.
Ben Edgington, ein bekannter Ether-Entwickler bei ConsenSys, erklärte beispielsweise, dass Lido eine Gefahr für die Dezentralität von Ethereum darstelle, wenn der Liquid-Staking-Anbieter zu mächtig würde. Aber worin liegt das eigentliche Problem dieser Debatte?
Das Ethereum-Staking-Dilemma
Um einen eigenen ETH-Staking-Validator betreiben zu können, muss man 32 Ether, die derzeit einen Gegenwert von rund 41.000 US-Dollar haben, staken. Zudem muss jeder Staking-Validator rund um die Uhr online sein und eine bestimmte Staking-Software auf einem Computer ausführen, um sich am Validierungsprozess von Transaktionen beteiligen zu können. Im Gegenzug dafür erhalten Validatoren Staking-Belohnungen in ETH. Derzeit lässt sich damit eine jährliche Rendite von etwa 5 Prozent auf Ether erzielen.
Dieser Umstand hat einen Markt für Projekte wie Lido und andere Staking-Anbieter geschaffen, die es auch Kleinanlegern ermöglichen, sich mit einem beliebigen Betrag an Ethereum an Staking zu beteiligen.
Denn Lido und andere Staking-Anbieter bündeln die Einlagen ihrer User in 32-ETH-Blöcken und übergeben diese an eine Vielzahl von professionellen Staking-Anbietern, die die Hardware für die Staking-Validatoren bereitstellen und diese verwalten. Im Gegenzug erhalten diese Unternehmen einen Anteil an den durch das Staking generierten Einnahmen.
Sind die Investoren das Problem?
Das Problem ist, dass viele Privatanleger blindlings Staking-Anbietern vertrauen, die in erster Linie nicht die Dezentralität von Ethereum im Sinn haben, sondern ihren eigenen Profit.
Die große Herausforderung für die Ethereum Community scheint somit darin zu bestehen, Aufklärung zu betreiben, damit einzelne Staking-Anbieter nicht zu mächtig werden.
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